„Jesus - der Mensch, der ganz in der Bezogenheit auf Gott lebt, ja auch stirbt - ist in seinem Leben und Leiden nicht zu verstehen ohne die besonderen Gotteserfahrungen Israels“, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Mit kritischem Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche verurteilte Buß die „verblendete Arroganz“, in der sich Christen in verheerender Judenfeindschaft an die Stelle Israels gesetzt hätten. Demgegenüber ist unbedingt festzuhalten: „Gott hat sein Volk nie verstoßen.“
Auch der christliche Auferstehungsglaube sei nur auf jüdischem Hintergrund zu verstehen. Das Vertrauen der Juden auf ihren Gott, „der Macht hat auch jenseits der Grenze des Todes, dessen Gerechtigkeit es nicht zulassen wird, dass die Mörder auf immer über die Opfer triumphieren“ - dieses Vertrauen habe sich in der Bedrängnis bewährt. Der Glaube an die Auferstehung Christi aber habe Menschen aus allen Völkern dazu gebracht, „als Christinnen und Christen auf den Gott des Gottesvolkes Israel zu vertrauen“, sagte Buß.