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Fürbitten zum Sonntag Misericordias Domini
von Sylvia Bukowski
Gnädiger Gott,
Hüter der Menschen,
wir danken dir,
dass Christus uns Zugang eröffnet hat
zu dir.
Wir vertrauen darauf,
dass du uns und unsere Welt
nicht verloren gibst,
auch wenn es manchmal so scheinen mag.
Diese Tage sind erfüllt mit dem Gedenken
an den Völkermord
in Ruanda, in Armenien, und in den deutschen Todeslagern.
Lass aus der Erinnerung
weiter die Entschlossenheit wachsen,
dass das die wieder geschehen darf
und weise uns ein
in unsere tägliche Verantwortung.
Wir bitten dich für alle,
die in diesen Tagen trauern
um Frauen, Männer und Kinder,
die menschlicher Bosheit und Gewalt
zum Opfer gefallen sind:
in kriegerischen Auseinandersetzungen,
im Kampf um ihre Hütten, ihre Äcker, ihre Existenz,
oder auf der Flucht.
Du kennst den Schmerz der Hinterbliebenen,
ihre Empörung, ihre Verzweiflung.
Du stehst ihnen zur Seite
und wir bitten dich:
Lass sie an ihrem Leid nicht zerbrechen.
Gott, wir selbst leben seit 7 Jahrzehnten
in Frieden und Wohlstand.
Erhalte die Dankbarkeit dafür
und bewahre uns davor,
unseren Lebensstandard
hartherzig und kalt
gegen Notleidende zu verteidigen.
Lass uns empfindsam bleiben
für die, die unglücklich sind und in Armut leben,
auch in unserer Mitte.
Schließe uns zusammen
mit vielen anderen überall auf der Erde
im Einsatz für eine Zukunft
von Versöhnung und Gerechtigkeit.
Stärke unser Vertrauen auf deine Liebe,
die Macht hat, alles zu verändern
und alle Wunden zu heilen.
Das bitten wir im Namen Jesu,
den du aus dem Tod gerufen hast
in ein neues Leben.
Sylvia Bukowski, Pfarrerin, April 2015