Theiler beteiligte sich immer wieder als Komponist und Arrangeur zum Beispiel mit den Kompositionen für sein Klaviertrio. Dazu gehören Re-Kompositionen und Arrangements von Wagners Tristan und Isolde für Jazzduo, Minimalmusic und ausgeschriebene Soli für klassisches Gitarrenduo, Arrangements von Werken aus der frühen Neuzeit für Jazzklaviertrio plus Saxophon.
Als Duopartner arbeitete er intensiv mit Omri Ziegele und Rätus Flisch. Theiler war als Konzertmusiker auf internationalen Tourneen mit seinem Yves Theiler Trio, Where’s Africa, dem Matthias Tschopp Quartett, Roofer, Plot+, etc. Als Solokünstler war er unter anderem beim Festival da Jazz St. Moritz, beim Winterthurer Radiofestival und beim Zürcher OHR Festival zu hören. Mit seinem Hauptprojekt Yves Theiler Trio war er weltweit auf Tournee z.B. in England, Österreich, Rumänien, Italien, Jordanien, Ägypten, Guatemala, China, Indien und Deutschland.
Als Komponist arbeitete Yves für sein Klaviertrio, Where’s Africa, die Jazzwerkstatt Zürich und Bern, Quentin Crisps Spacegarden und das modern-klassische Gitarrenduo Marvin. Im Jahr 2019 komponiert Yves Theiler Musik für eine Zusammenarbeit von Where’s Africa mit dem Usbekistan National Orchestra. Ab 2019 ist Yves Theiler als Arrangeur mit einem Großprojekt zum Jubiläum 500 Jahre Reformation mit dem Yves Theiler Trio feat. Uwe Steinmetz "It’s Huldrych!" zu hören. Mit "It’s Huldrych" widmet sich Yves Theiler den drei überlieferten Kompositionen Huldrych Zwinglis.
Was verbindet für Sie Kirche und Jazz?
Die Frage ist, ob Kirche einfach als Institution, als Gemeinschaft oder als Raum, beziehungsweise Gebäude, gemeint ist. Als Gemeinschaft bedeutet diese Verbindung eine Erweiterung und ein Näherkommen von zwei Milieus, die in Europa per se noch nicht so viel direkte Berührung hatten. Als Raum erlebt man vor allem auch aus der Position des Komponisten und Arrangeurs ganz bestimmte Gegebenheiten, die für den Jazz und jazzverwandte Musik eine Fülle an noch längst nicht ausgeschöpften Möglichkeiten ergibt. Sei es, wenn man an bereits Komponiertes wie in meinem Falle Zwingli's Musik anknüpft oder wenn man etwas ganz Neues komponiert. Beides ist eine große Inspiration. Die vielen Kirchen klingen alle ganz unterschiedlich.
Was bedeutet für Sie Improvisation?
Improvisation ist für mich Komponieren im Moment. Alleine ist es eine Konversation nur mit dem Raum und den Energien. Mit anderen Musikern oder mit Text improvisierenden Wortakrobaten zusammen wird es zu einer ganz magischen Situation der Interaktion, des bedingungslosen Zuhörens und der totalen Präsenz.
Was erwarten Sie vom Evangelischen Kirchentag in Dortmund?
Viele spannende Begegnungen.