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Gerechter Frieden statt gerechtfertigter Krieg
Statt ein Schweigen der Waffen zu fordern strukturelle Gewalt in den Blick genommen
"Wir sehen mit Freude, wie protestantische und orthodoxe Kirchen einen alten Friedensbegriff überwinden. Statt ein Schweigen der Waffen zu fordern, nahmen sie gemeinsam die strukturelle Gewalt in den Blick. Sie ist dafür verantwortlich, dass Menschen unter erbärmlichen Bedingungen leben oder ohnmächtig der Verwüstung ihrer Lebensgrundlage gegenüberstehen", so Jürgen Reichel, der Leiter der Abteilung "Entwicklungspolitischer Dialog" des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED).
Die Abschlussbotschaft der Konferenz, "Ehre sei Gott und Friede auf Erden", unterstreiche den Willen der christlichen Kirchen weltweit, mit allen anderen Religionen und Weltanschauungen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zusammen zu arbeiten. Jürgen Reichel sieht zudem eine klare Ausweitung des Auftrags der Kirchen: "Die Botschaft würdigt die zunehmende Bereitschaft von Kirchen, mit sozialen Bewegungen zusammen zu arbeiten. Sie fordert die Kirchen dazu auf, sich für alle Menschen ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit einzusetzen." Die Botschaft stärke die Arbeit des Evangelischen Entwicklungsdienstes. "Die Kirchen wollen uns als aktiven Teil der Zivilgesellschaft sehen, sowohl weltweit als auch in Deutschland", so Reichel.
Die Versammlung des Weltkirchenrates rief seine Mitgliedskirchen und alle Christen auf, sich für die Überwindung der Vorstellung eines "gerechtfertigten Krieges" einzusetzen. Ein "Gerechter Frieden" müsse das Kernelement neuer Sicherheitskonzepte sein. Die "Sicherheit aller Menschen" sei das Ziel, nicht Abwehr und Ausschluss. "Die Diskussionen der Versammlung haben unsere Vorbehalte gegen das in Deutschland diskutierte Konzept der vernetzten Sicherheit bestätigt", führt Wolfgang Heinrich, Friedensexperte des EED, aus. "Die Botschaft der Konferenz ist für den EED Ermutigung und Aufforderung, die Diskussion über den Beitrag des EED und der deutschen Politik zur Bearbeitung von Gewaltsituationen voranzutreiben."
Presseinformation eed, 25. Mai 2011