Namenlose Sehnsucht prügelt ''Religionsterroristen''
im neuen Buch von Arnold Stadler: Salvatore (2008)
Eine „gewaltige Abrechnung“ (FAZ) verbirgt sich unter dem Titel „Salvatore“, Erlöser, der neuen „Geschichte der Sehnsucht“ von Arnold Stadler. Eine Polemik gegen moderne Theologie, gegen eine Gelehrtenzunft, die den wahren Jesus verkennt.
Braucht die Sehnsucht eines Autors, die sich auf Wanderschaft begibt, egal, „ob es das überhaupt gab, wonach sich einer sehnte“ (S. 52) diesen Feind? Hat die ziellose Sehnsucht es nötig, den redlichen Blick auf die Geschichte zu opfern? Muss sie sich des Vorurteils bedienen, um selber zu leuchten?
Wer religiöse Poesie und Sehnsucht sucht, findet sie weit schöner im Genfer „Sonnengesang“, der die wilden Tiere nach Gott schreien hört und sieht, wie die Flüsse und Quellen ihm zublinzeln.
Die leidenschaftliche Sehnsucht Calvins, der wie ein Hungernder zu Gott seufzt, hat ein Ziel vor Augen: eine „bessere Zukunft“, in der nichts „Zerrüttetes mehr zu sehen ist“ (zu Römer 8).
Barbara Schenck
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