Palmöl: Boom mit verheerenden Folgen

Brot für die Welt, VEM und Südwind-Institut stellen Studie vor

Es steckt in der Fertigpizza, im Speiseeis, im Lippenstift, Waschpulver, Lacken und in Autotanks: Palmöl ist einer der meistgefragten Rohstoffe der Welt. Das Pflanzenöl ist vielseitig einsetzbar, aber der Anbau der Ölpalmen bringt auch große Gefahren für Umwelt und Menschenrechte mit sich. Das zeigt eine Studie des Südwind-Institutes, die gemeinsam von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission in Auftrag gegeben wurde. Die Studie wurde am 17. Februar in Bonn offiziell vorgestellt.

Die Studie und das Factsheet zum Download >>>

Raubbau und Landraub

„Wir wollten mit der Studie herausfinden, wie sich der Palmölmarkt weiter entwickelt“, sagt Carolin Callenius, Kampagnenkoordinatorin beim Evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“. Auch in Zukunft werde, so die Prognose, nur ein geringer Teil der Produktion als Treibstoff verwendet. Dennoch steige die Nachfrage weiter rasant an und berge in Ländern wie Indonesien große Gefahren. So dokumentiert Autor Friedel Hütz-Adams massenhaften Raubbau an Regenwäldern, um Anbaufläche für die Plantagen zu schaffen. Die Folge seien nicht nur die Vernichtung von Lebensräumen für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern auch eine Gefährdung für viele Menschen, für die die Wälder Lebensgrundlage sind.

„Auch Landraub ist ein Problem“; so Jochen Motte, Vorstandsmitglied der Vereinten Evangelischen Mission: „Indigene Völker wie zum Beispiel die Papua in Indonesien werden oft von ihrem angestammten Land vertrieben, um Platz für neue Anbauflächen zu schaffen“. Die Studie informiert in diesem Zusammenhang auch über Forderungen indonesischer Nichtregierungsorganisationen zu einer nachhaltigen Entwicklung des Ölpalmsektors.

Zum Herunterladen
Das Factsheet und die Studie sind ab dem 17. Februar über Brot für die Welt (www.brot-fuer-die-welt.de), die Vereinte Evangelische Mission (www.vemission.org) und das Südwind-Institut (www.suedwind-institut.de) erhältlich.

Quelle: Meldung von Christoph Wand / Pressemitteilung der VEM, 10. Februar 2011 >>>