Epiphanias 2016
»Und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.«
Joh 1,5
Als Christinnen und Christen feiern wir in diesen Wochen das Kommen Gottes in die Welt. Gott kommt in Jesus im Stall von Bethlehem zur Welt und lässt sein Licht leuchten in einer von Krieg und Ungerechtigkeit geschundenen Welt. Jesus selbst wird Flüchtlingskind und von Maria und Josef vor den mörderischen Plänen der Mächtigen in Sicherheit gebracht.
In jedem einzelnen der weltweit 60 Millionen Flüchtlinge erkennen wir Christus und bitten Gott zu Beginn des Neuen Jahres um Klarheit, mit den richtigen Worten und den richtigen Taten dem täglichen Unrecht und Leid entgegenzuwirken.
Viele Menschen in allen Teilen Deutschlands helfen Schutzsuchenden mit großem Engagement. Die Kirchengemeinden haben großen Anteil an dieser Arbeit. Verantwortliche in Politik und Verwaltung auf kommunaler und landespolitischer Ebene unternehmen noch nie dagewesene Anstrengungen, um den vielen Schutzsuchenden gerecht zu werden.
Auf Bundesebene werden aber im Schatten dieser positiven Grundstimmung hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen enorme Verschärfungen des Asylrechts beschlossen und umgesetzt.
Wir beobachten mit großer Sorge, wie das Recht auf Asyl durch die anstehenden Beschlüsse der Bundesregierung im so genannten ›Asylpaket II‹ weiter ausgehöhlt wird.
Wir fordern stattdessen die politisch Verantwortlichen unseres Landes auf, nach menschenwürdigen Lösungen für diese große gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu suchen und nichts unversäumt zu lassen, die schwierige Aufgabe der Integration voranzubringen.
Unsere Kirchen, ihre Gemeinden und Einrichtungen und vor allem die dort haupt- und ehrenamtlich Tätigen werden auch zukünftig dazu beitragen, Menschen, die in unserem Land Schutz suchen, zur Seite zu stehen, zu beraten und zu begleiten, um ihre Integration zu erleichtern.